Mit dem Flesch-Index zu leicht lesbaren Texten
„Ist das denn so schwer zu verstehen?“ oder „Genau so steht es da doch!“
Bei solchen Kommentaren wächst auf der einen Seite die Unsicherheit und beim Gegenüber die Ungeduld. Beide vereint ein gewisses Unverständnis. Die eine Seite zweifelt daran, die beabsichtigte Aussage richtig zu erfassen. Die andere ist überrascht, dass der Text überhaupt Spielraum für mehrere Interpretationen bietet, für sie ist die Aussage eindeutig.
Sobald sich eine solche Situation andeutet, wird jedoch klar: Ganz offensichtlich ist der Text nicht verständlich (genug). Das Problem liegt dabei nicht bei den Leser:innen, sondern in dem Text. Zeit, um die Lesbarkeit zu verbessern und den Text auf die Lesegewohnheiten der Zielgruppe abzustimmen. Eine Methode, die uns dabei helfen kann, ist der Flesch-Index.
Was der Flesch-Index tatsächlich aussagt
Mathematik in der Linguistik klingt auf den ersten Blick etwas fremd. Dabei können uns bestimmte Formeln helfen, die Lesbarkeit von Texten zu bestimmen und gezielt zu verbessern.
Im Vorfeld sollte wir Texter:innen uns noch einmal bewusst machen, dass wir immer für eine bestimmte Zielgruppe schreiben und unsere Texte in erster Linie und auf Anhieb genau für diese Zielgruppe verständlich sein sollen. Wenn vorher nicht genau definiert wurde, wer zur Leserschaft zählen wird, schreiben wir vermutlich in einem Stil, der uns selbst und Menschen, die uns ähnlich sind, anspricht. Auch wenn wir eigentlich einen Personenkreis erreichen wollen, der sich von uns unterscheidet. Um dies zu vermeiden, sollten wir uns bei der Definition der Zielgruppe auch mit den Lesegewohnheiten dieses Personenkreises beschäftigen. Diese lassen sich meist aus den demografischen (z.B. Alter), sozioökonomischen (z.B. Beruf und Bildungsstand) und psychografischen Merkmalen (z.B. Freizeitgestaltung, Werte, Wünsche) ableiten.
Ein wissenschaftlicher Artikel in einer Fachzeitschrift verfügt nicht nur inhaltlich, sondern auch sprachlich über eine andere Qualität als ein Comic, ein Artikel aus der Boulevard-Presse oder die Headline einer Werbeanzeige. Bei solch großen Kontrasten lassen sich die Unterschiede schnell erkennen und auch gut benennen. Bei Texten, die nicht zu diesen Ausreißern - weder in die eine noch in die andere Richtung - zählen, ist es schwieriger, eine konkrete Aussage über die Lesbarkeit eines Textes zu treffen. Während wir nach einzelnen Indizien suchen, um die Lesbarkeit zu bestimmen, kann uns der Flesch-Index (auch Flesch-Reading-Ease-Index) innerhalb von wenigen Sekunden einen konkreten Wert ausspucken. Das Verfahren ordnet die Lesbarkeit eines Textes in eine Skala von 0 (sehr schwer) bis 100 (sehr leicht) ein. Kurz: Je höher der Wert desto einfacher lesbar ist der Text. In Ausnahmefällen kann ein hochkomplizierter Text sogar einen negativen Wert erreichen – was wohl in keinem Kontext erstrebenswert ist.
Die mathematische Formel untersucht die Texte nach formalen Kriterien, wichtige Faktoren sind dabei die durchschnittliche Satzlänge und Silbenanzahl (mehr dazu später). Wie auch andere Lesbarkeitsformeln berechnet der Flesch-Index somit allein die Lesbarkeit und trifft keinerlei Aussage darüber, ob der Text inhaltlich korrekt oder stilistisch gelungen ist.
Der Flesch-Index für deutschsprachige Texte
Auch wenn der Flesch-Index auf einen Österreicher zurückgeht, wurde er anfangs für englischsprachige Texte erfunden. Rudolf Flesch (1911-1986), geboren und aufgewachsen in Wien, emigrierte nach seinem Studium in die USA und erforschte dort den verständlichen Gebrauch der englischen Sprache. Im Zuge dieser Arbeit entwickelt er gleich zwei Lesbarkeitsformeln: Den Flesch-Reading-Ease-Index und ein wenig später gemeinsam mit J. Peter Kincaid das Flesch-Kincaid-Grade-Level. Beide Indizes bestimmen die Lesbarkeit auf Grundlage der Satzlänge und Silbenanzahl. Bei letzterem hingegen fällt die Satzlänge ein wenig mehr ins Gewicht. Das Flesch-Kincaid-Grade-Level ist zudem bisher nur auf die englische Sprache und die Lesefähigkeit nach den Klassenstufen des US-amerikanischen Schulsystems ausgerichtet.
Generell müssen Lesbarkeitsformeln für jede Sprache individuell angepasst werden, da sich die durchschnittlichen Wort- und Satzlängen von Sprache zu Sprache unterscheiden. Im Vergleich zum Englischen sind die einzelnen Wörter im Deutschen zum Beispiel etwas länger, die Satzlänge hingegen ähnlich. Toni Amstad hat sich dieser Aufgabe angenommen und den Flesch-Reading-Ease-Index (Flesch-Index) auf die deutsche Sprache übertragen.
Für deutschsprachige Texte gilt diese Formel:
Flesch-Wert = 180 - ASL - (58,5 * ASW)
(siehe fleschindex.de/formel/)
ASL (Average Sentence Length) = durchschnittliche Satzlänge; Anzahl der Worte im Text geteilt durch die Anzahl der Sätze des Textes
ASW (Average Number of Syllables per Word) = durchschnittliche Silbenanzahl pro Wort; Silbenanzahl des gesamten Textes geteilt durch die Anzahl der Worte im Text
Die Flesch-Werte folgen dieser Einordnung:
0-30 → Schwer
30-50 → Schwierig
50-60 → Anspruchsvoll
60-70 → Normal
70-80 → Einfach
80-90 → Leicht
90-100 → Sehr leicht
Texte mit Werten zwischen 0 und 30 sind demnach in erster Linie für Akademiker:innen verständlich. Ein Flesch-Index von 60 bis 70 hingegen entspricht etwa dem Niveau von 13- bis 15-jährigen Schüler:innen, Texte mit Scores zwischen 90 und 100 sind in der Regel auch für 11-jährigen Schüler:innen gut verständlich.
Wer nun neugierig ist und die Lesbarkeit der eigenen Texte (oder anderer Beispieltexte) bestimmen möchte, dem empfehle ich, die Website fleschindex.de zu besuchen. Hier können Sie ganz einfach den Flesch-Index Ihrer Arbeiten ausrechnen lassen und zusehen, wie der Wert nach jeder kleinen Veränderung steigt oder sinkt.
Falls Sie mit Microsoft Word arbeiten, können Sie sich auch direkt im Dokument die Statistiken zur Lesbarkeit anzeigen lassen. Diese schließen auch den Flesch-Reading-Ease-Index und das Flesch-Kincaid-Grade-Level ein. Wo Sie diese Funktion genau finden, verrät Microsoft Ihnen in dieser Anleitung.
8 Tipps für leicht lesbare Texte
Wenn der Flesch-Index nun niedriger liegt als es für Ihre Zielgruppe angemessen scheint, können Sie Ihren Text meist mit ein paar Handgriffen anpassen und so die Lesbarkeit verbessern. Da der Flesch-Index (als Ergebnis jahrelanger Forschung) besonders die durchschnittliche Satzlänge und Silbenanzahl berücksichtigt, zählen diese beiden Aspekte zu den Stellschrauben, an denen Sie als erstens ansetzen sollten.
Hier ein kleiner Überblick mit Tipps, die die Lesbarkeit Ihrer Texte verbessern.
kurze Sätze (idealerweise 9 bis 13 Wörter; mehrere Hauptsätze statt Schachtelsätze)
pro Satz ein Gedanke
kurze Wörter (max. 3 Silben)
wenig Fachbegriffe und Fremdwörter
wenig Füllwörter
Verben statt Substantive
Aktiv- statt Passivformen
KISS – Keep it short and simple
Nicht neu, aber hilfreich: Die KISS-Formel erinnert uns daran, die wesentliche Aussage in den Mittelpunkt zu stellen. Wann und wie Sie diese und weitere Texterformeln sinnvoll einsetzen können, lesen Sie in meinem vorigen Blogbeitrag.
In manchen Situationen fällt es auch mit Hilfe dieser Tipps schwer, komplexe Zusammenhänge simpler auszudrücken. Überlegen Sie dann, wie Sie Ihr Anliegen einem Grundschüler oder einer betagten Rentnerin erklären würden. Die Wortwahl und auch die Satzstruktur wird sich sicherlich von Ihren ersten Textideen unterscheiden – und Ihnen neue Anregungen für einen leicht lesbaren Text liefern.
Warum verständliche Texte so wichtig sind
In meinen Augen sprechen gleich drei gute Gründe auf unterschiedlichen Ebenen dafür, die Lesbarkeit eines Textes bewusst zu überprüfen und an die Lesegewohnheiten der Zielgruppe anzupassen.
1. Der gesellschaftliche Aspekt: TEILHABE
Leicht lesbare Texte werden von ihren Zielgruppen verstanden. Und das ist die Voraussetzung, um im nächsten Schritt darüber nachzudenken, ein gewisses Angebot auch in Anspruch zu nehmen. Leicht lesbare Texte eröffnen vielen Menschen also erst die Möglichkeit, über etwas nachzudenken, etwas abzulehnen oder ein Interesse zu entwickeln.
An dieser Stelle geht es noch nicht einmal darum, eine bestimmte Zielgruppe anzusprechen oder ihre Aufmerksamkeit zu wecken, Die Notwendigkeit für leicht verständliche Texte ist viel essentieller und besteht darin, dass die Zielgruppe die Sprache und somit jedes einzelne Wort wirklich versteht. Dabei denke ich nicht nur an Menschen mit Leseschwierigkeiten, sondern genauso an ältere Generationen, die sich beispielsweise im Englischen nicht so wohl fühlen. Ich hingegen schalte sofort ab, wenn auch nur ein französisches Wort irgendwo auftaucht. Ganz einfach, weil ich nie Französisch gelernt habe. Ein einzelnes Wort kann schon dafür sorgen, dass wir uns unwohl dabei fühlen, einen Text zu lesen, und es in der Konsequenz ganz lassen.
Besonders im Hinblick auf Kultur- und Bildungsangebote sollten wir lieber zweimal hinterfragen, ob die Texte von der Zielgruppe wirklich verstanden werden. Schließlich ist es Teil des Kultur- und Bildungsauftrags, möglichst vielen Menschen eine Teilhabe zu ermöglichen und sie nicht durch Sprache auszugrenzen.
Übrigens: Auch das US-amerikanische Verteidigungsministerium hat es sich zur Aufgabe gemacht, ihre Dokumente und Formulare in leicht verständlicher Sprache zu verfassen und arbeitet standardmäßig mit dem Flesch-Index. Der Bundesstaat Florida verlangt von Versicherungsdienstleistern sogar, dass alle geläufigen Versicherungspolicen einen Flesch-Index von mindestens 45 aufweisen. Der Flesch-Index sorgt auf diese Weise auch für eine klare Informationsweitergabe und mehr Transparenz.
2. Der wirtschaftliche Aspekt: ZIELGRUPPENANSPRACHE
Wenn es im Marketingkontext um die maßgeschneiderte Zielgruppenansprache geht, dann geschieht dies eher selten aus der Motivation, einen Beitrag zur breiten gesellschaftlichen Teilhabe zu leisten (siehe 1.). Der Hauptgrund besteht viel mehr darin, ein bestimmtes Kommunikationsziel zu erreichen und so zum wirtschaftlichen Erfolg der Organisation beizutragen. Und das ist auch gut nachvollziehbar. Organisationen, ganz gleich ob gemeinnützig oder gewinnorientiert, sind auf ihre Zielgruppen angewiesen. Eine gelungene Kommunikation zwischen Organisation und Zielgruppe ist somit entscheidend – über Erfolg und Misserfolg, über zukünftige Vorhaben und das weitere Bestehen.
Wer versteht, was ihm oder ihr angeboten wird, kann viel leichter entscheiden, ob das Angebot für ihn oder sie tatsächlich von Interesse ist. Wer die Headline genau versteht, liest vielleicht weiter. Für wen die ersten Wörter hingegen schon Fragen aufwerfen, wird seine Aufmerksamkeit vermutlich auf eine andere Sache richten. In diesem Zusammenhang sollten wir uns bewusst machen, dass solche Entscheidungen in wenigen Sekunden, oftmals sogar unterbewusst getroffen werden. Ein falsches Wort kann demnach den Erfolg einer ganzen Kampagne beeinflussen. Keine Überraschung also, dass insbesondere die großen Überschriften und Werbeslogans oft sehr leicht verständlich sind.
Weiter unten nenne ich einige bekannte Beispiele, von denen manche sogar einen Flesch-Index von 100 (sehr leicht) erzielen.
3. Der technische Aspekt: SUCHMASCHINENOPTIMIERUNG
Bei Online-Texten gibt es einen weiteren Grund, sich mit der Lesbarkeit zu beschäftigen: Die Suchmaschinenoptimierung (SEO). Bisher ist nicht exakt bekannt, welche Faktoren Google zum Beispiel genau in sein Ranking mit einfließen lässt. Der Marktführer (mit einem weltweiten Marktanteil von bis zu 90%) verfügt damit über eine enorme Macht und sorgt immer wieder für Spekulationen um das gut gehütete Geschäftsgeheimnis. Sicher ist jedoch, dass die Ranking-Faktoren sich mit den Jahren und der Internetnutzung verändert haben und stets optimiert werden. Google hat das Ziel, seinen Nutzer:innen die treffendsten Ergebnisse zu ihren Suchanfragen zu liefern. Diese Dienstleistung orientiert sich daher sehr stark am Nutzerverhalten.
Da wir alle nur ungern darauf warten, bis langsame Websiten endlich alle Bilder anzeigen, spielt die Ladezeit zum Beispiel nachweislich eine Rolle beim Google-Ranking. Genauso ist es mit der Lesbarkeit. Texte, die leicht verständlich sind, werden gern gelesen. Damit steigt auch die Verweildauer auf einer Website. In der Konsequenz erzielt diese Seite ein besseres Ranking. Also: Auch wenn die Ranking-Faktoren variieren, leichte bis mittelschwer lesbare Texte ranken besser als Seiten mit schwer verständlichen Texten. Wer sich dabei konkret am Flesch-Index orientieren will, der sollte für ein gutes Ranking einen Wert zwischen 30 und 70 anstreben.
Ein Beispiel, drei Schwierigkeitsstufen
Nun zur Praxis.
Unter fleschindex.de kann sich jede:r kostenlos den Flesch-Index für deutschsprachige Texte berechnen lassen. Genau das habe ich für die ersten Sätze der Wikipedia-Definition zum Stichwort Kulturmarketing gemacht. Die Original-Zeilen erreichen einen Flesch-Index von 26. Heißt: Der Text ist schwer verständlich. Im Folgenden habe ich selbst ausprobiert, wie sich die Lesbarkeit verbessern und der Flesch-Index in die Höhe treiben lässt.
SCHWER:
Unter Kulturmarketing wird die Adaption der Regeln des Marketing auf die speziellen Handlungsfelder von Kunst und Kultur verstanden. Die ersten Veröffentlichungen zu Kulturmarketing erschienen in den 1980er Jahren im englischsprachigen Raum. Im deutschsprachigen Raum thematisierte Müller-Hagedorn Anfang der 1990er Jahre als erster Autor die Rolle marketingorientierten Handelns für Non-Profit-Kulturbetriebe.
Flesch-Index: 26
Sätze: 3 | Wörter: 49 | Silben: 115 | Diphthonge: 15 | Zeichen: 402
ANSPRUCHSVOLL:
Im Kulturmarketing werden die Regeln des Marketing auf den Kunst- und Kulturbereich angewandt. Zwischen 1980 und 1990 wurde zum ersten Mal Fachliteratur zum Thema Kulturmarketing veröffentlicht. Anfangs allerdings nur auf Englisch. Zehn Jahre später erschienen auch Aufsätze auf Deutsch. Müller-Hagedorn war der erste Autor, der seine Texte zum Marketing für gemeinnützige Kulturbetriebe auf Deutsch schrieb.
Flesch-Index: 53
Sätze: 5 | Wörter: 55 | Silben: 109 | Diphthonge: 16 | Zeichen: 401
EINFACH:
Das Marketing von Kunst und Kultur heißt Kulturmarketing. Es gibt viele Bücher zum Thema Kulturmarketing. Die ersten wurden alle auf Englisch geschrieben. Das war vor 40 Jahren. Ein Mann mit dem Namen Müller-Hagedorn war der erste Autor, der Bücher zu diesem Thema auf Deutsch schrieb. Das war vor etwa 30 Jahren.
Flesch-Index: 77
Sätze: 6 | Wörter: 51 | Silben: 82 | Diphthonge: 11 | Zeichen: 309
Damit ist diese letzte Version auch für etwa zwölfjährige Schüler:innen verständlich. Allerdings interessieren sich vermutlich nur wenig Zwölfjährige für Kulturmarketing. Es muss also nicht immer das Ziel sein, einen möglichst hohen Flesch-Wert zu erreichen. Viel wichtiger ist, dass wir unsere Texte an die Lesegewohnheiten unserer Zielgruppe anpassen. (Das ist auch der Grund, warum dieser Blogbeitrag einen niedrigeren Flesch-Index erreicht. Unter meinen Leser:innen gibt es meines Wissens aber auch keine Grundschüler:innen.)
Presse und Werbung: Nicht immer gleichermaßen verständlich
Hier noch ein paar weitere Beispiele aus dem Alltag.
Wie zu erwarten liegt der Flesch-Index bei Überschriften und Slogans grundsätzlich recht hoch, aber auch hier ist ein deutlicher Unterschied erkennbar, zum Beispiel beim Vergleich von Beiträgen aus dem Tagesspiegel und der Bild-Zeitung.
Tagesspiegel vs. Bild-Zeitung
Headlines und Teaser, mit je 32 bzw. 33 Wörtern
Tagesspiegel vom 16.02.2021: Berlin lässt sich nicht erpressen
Kultursenator reagiert auf Drohungen der Hohenzollern.
Berlin will sich nicht erpressen lassen.Georg Friedrich Prinz von Preußen kündigte an, Leihgaben aus regionalen Schlossmuseen zurückziehen zu wollen. Berlins Kultursenator bezieht dazu klar Position.
Flesch-Index: 35
Sätze: 4 | Wörter: 32 | Silben: 75 | Diphthonge: 8 | Zeichen: 255
Bild vom 16.02.2021: Baby ist da
Meyer-Landrut und Mark Forster.
Ein Junge für Lena!
Liebe hoch drei! Es ist die schönste Nachricht des Winters: Lena Meyer-Landrut (29) ist Mutter geworden! Das Baby von ihr und Mark Forster (38) ist da.
Flesch-Index: 88
Sätze: 6 | Wörter: 33 | Silben: 48 | Diphthonge: 3 | Zeichen: 193
Bekannte Werbeslogans
Die zarteste Versuchung seit es Schokolade gibt.
Milka / Flesch-Index: 56Guten Freunden gibt man ein Küsschen.
Ferrero Küsschen / Flesch-Index: 86Wohnst du noch oder lebst du schon?
IKEA / Flesch-Index: 100Ich bin doch nicht blöd.
Media Markt / Flesch-Index: 100Persil. Da weiß man, was man hat.
Persil / Flesch-Index: 100
Schwer verständlich...
... sind zum Beispiel wissenschaftliche Fachartikel, Gesetzestexte, allgemeine Geschäftsbedingungen und Datenschutzbestimmungen. Auch hier nochmal ein Beispieltext, der jede:n betrifft und trotzdem als schwierig eingestuft wird.
Grundgesetz, Artikel 1
Flesch-Index: 49
Guter Indikator, aber kein Garant für verständliche Texte
Auch wenn viele Wissenschaftler:innen unsere Sprache und die Informationsverarbeitung im Gehirn untersuchen, bleibt dieser Vorgang viel zu komplex, um mittels einer Formel eine 100% verlässliche Aussage zu treffen. Selbst Expert:innen fällt es schwer, die vielen Faktoren, die zum Verständnis eines Textes beitragen, zu erfassen und am Ende eine exakte Einschätzung vorzunehmen.
Der Flesch-Index kann somit nicht garantieren, dass Texte mit einem hohen Flesch-Wert wirklich von allen verstanden werden. Da er jedoch wesentliche Merkmale eines Textes einbezieht, können daraus Rückschlüsse auf die Lesbarkeit gezogen werden. Der Flesch-Index dient somit als guter Indikator, um die die Lesbarkeit eines Textes einzuschätzen.
Wer nun neugierig geworden ist und mehr zu diesem Thema erfahren will, kann sich auch mit dem Hamburger Verständlichkeitskonzept befassen. Die Autor:innen hinter diesem Konzept haben sich intensiv mit der Verständlichkeit von Sachtexten auseinandergesetzt und benennen vier Merkmale, die in diesem Kontext eine große Rolle spielen. Neben Einfachheit und Kürze / Prägnanz tragen demnach auch die Gliederung / Ordnung und zusätzliche Anregungen zum einfachen Verständnis bei. Das Hamburger Verständlichkeitskonzept geht damit noch einen Schritt weiter als der Flesch-Index, bezieht sich jedoch auf weiche Merkmale, die schwieriger zu beurteilen sind.
Haben Sie zuvor schon vom Flesch-Index gehört oder sogar mit ihm gearbeitet? Erzählen Sie uns, welche Tricks Ihnen helfen, besonders verständlich zu schreiben.